Im Rahmen einer Potentialflächenanalyse hatte sich herausgestellt, dass eigentlich nur eine gut sechs Hektar große Fläche im Anschluss an die Krogkoppel für eine Bebauung geeignet ist. Bei anderen Flächen schließt der sensible Landschaftsraum ein Bauvorhaben nahezu aus.
Die CDU-Fraktion hatte jetzt beantragt, weitere Neubaugebiete im Anschluss an die bereits vorhandenen Wohngebiete beiderseits der Kreisstraße bis auf Weiteres nicht zu erschließen. Fleckeby solle sich vielmehr auf die Innenentwicklung konzentrieren, konkretisierte Dr. Rolf Wenzel den Antrag der Union. Der Gestaltung des Dorfzentrums und dem Zusammenwachsen beider Ortsteile solle Priorität eingeräumt werden. „Es gibt keinen zwingenden Grund, nach außen zu expandieren“, sagte Wenzel, der einem Wachstum um jeden Preis eine klare Absage erteilte. Seine Sorge: Durch ein neues Baugebiet würde man andere Herausforderungen aus dem Blick verlieren. Zunächst sei es wichtig, ein Gesamtkonzept, das vor allem die Entschärfung der Kreisstraße beinhaltet, zu erstellen – unter Beteiligung der Bürger.
Auch Friedrich Nissen (SPD) und Hans-Georg Kruse (SSW) sehen keine Eile für ein neues Baugebiet. Unter einer weiteren Bebauung Göthebys in Richtung Hummelfeld würde der dörfliche Charakter Fleckeby leiden. Nissen sieht durchaus Potenzial innerorts. Er wies auf Flächen südlich der Tennishalle und in der Dorfstraße hin. Er setze auf „natürliche Wechsel“, so würden in den nächsten fünf bis zehn Jahren für gut 60 Einfamilienhäuser neue Eigentümer gesucht werden.
Frank Künemund (FWG) gestand ein, dass die Gemeindevertretung bei der Erschließung der Krogkoppel zu früh die Hand gehoben habe. Dort sei zu schnell gebaut worden, sagte er. Ein Stopp der Planung, wie es die CDU forderte sei aber nicht die Alternative. Auch Bürgermeisterin Ursula Schwarzer (SPD) wollte, dass die Gemeinde den Prozess weiter in Gang hält. Dem CDU-Antrag zu folgen, würde bedeuten, die weitere Entwicklung zu stoppen. Gespräche mit Kreis und Genehmigungsbehörden könnten dann gleich auf Eis gelegt werden. „So hätten wir jetzt die Chance, die Bürger mitzunehmen“, sagte sie.
Nach der Unterbrechung und einer Umformulierung des CDU-Antrags auf Anraten von Verwaltungsmitarbeiter Christoph Stöcks herrschte Einigkeit über die weitere Vorgehensweise.
So wurde beschlossen, weitere Neubaugebiete beiderseits der Kreisstraße nicht zu erschließen und eine Änderung des Flächennutzungsplanes erst dann durchzuführen, wenn ein Gesamtkonzept vorliegt. Dadurch beabsichtigt die CDU zum jetzigen Zeitpunkt, dass keine Konkretisierung der Planung durch einen Bauleitplan erfolgt. Ein Stopp des Planungsprozesses ist nicht gewollt. Am Ende war vor allem Bürgermeisterin Schwarzer erleichtert, sie lobte den Willen der Gemeindevertretung, eine gemeinsame Lösung zu finden, eine „Sternstunde der Kommunalpolitik“, sagt Schwarzer.
Quelle: www.shz.de, Eckernförder Zeitung vom 29.04.2017, Achim Messerschmidt